Pönale beim THG-Quotenhandel: Was ist das?

15.10.2023 · THG-Quote

Von Alischa Knüttel

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Was hat es mit Pönalen auf sich? Bis 2017 konnten Unternehmen ihre Quotenverpflichtung, also die gesetzlich festgelegte Pflicht zur Reduzierung von Treibhausgasen im Kraftstoffsektor, nur durch den Einsatz von Biokraftstoffen erfüllen. Diese wurden entweder fossilen Kraftstoffen beigemischt oder als Reinkraftstoff eingesetzt. Seit 2018 erweitern neue Verordnungen die Möglichkeiten: Die 37. Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV) erlaubt unter bestimmten Bedingungen die Anrechnung strombasierter Kraftstoffe wie Wasserstoff und synthetisches Methan. Außerdem berücksichtigt die Verordnung auch Strom, der in der Elektromobilität genutzt wird. Hier bekommt nun auch die Pönale Bedeutung.

Die Pönale ist essenziell für den THG-Quotenhandel und beeinflusst die ausgezahlte THG-Prämie zum Teil mit.

Pönale verstehen: Bedeutung der THG-Quote

Die THG-Quote wird auf Basis der vom Umweltbundesamt festgelegten CO₂-Einsparung pro Elektrofahrzeug berechnet. Für das Jahr 2024 betrug die Einsparung 652 kg CO₂ pro E-Auto. Der Preis der THG-Quote ergibt sich, indem der aktuelle Marktpreis für eine Tonne CO₂ durch die CO₂-Einsparung des Fahrzeugs geteilt wird. Steigt die Nachfrage nach CO₂-Zertifikaten, erhöht sich entsprechend die THG-Quote.

Die Preisentwicklung der THG-Quote 2025 folgt den allgemeinen Marktmechanismen von Angebot und Nachfrage sowie externen Faktoren, wie möglichen Alternativen zur Erfüllung der Treibhausgasminderungsquote.

Was ist eine Pönale?

Die Pönale ist eine Strafzahlung, die von quotenverpflichteten Unternehmen an den Staat entrichtet wird, wenn diese ihre jährlich steigende Treibhausgasminderungsquote nicht erfüllen. So müssen sie jedes Jahr einen festgelegten Prozentsatz ihrer Gesamtemissionen einsparen.

Dies können Inverkehrbringer von Kraftstoffen tun, indem sie z. B. Biokraftstoffe zu ihren Produkten beimischen, oder sie erwerben CO₂-Einsparungen von Dritten. Wenn sie die auferlegte Quote im jeweiligen Kalenderjahr nicht erfüllen, zahlen sie die Pönale an den Staat.

Die Pönale beträgt aktuell 600 € pro Tonne CO₂. Bevor die Unternehmen diesen Betrag bezahlen, kaufen sie die Einsparungen über den THG-Quotenmarkt ein. Dort bieten u. a. Halter von quotenberechtigten Fahrzeugklassen oder Betreiber von öffentlichen Ladepunkten ihre Emissionseinsparungen an.

Meistens passiert das über einen THG-Quotenvermittler wie carbonify. Die THG-Quoten werden so gebündelt und die Parteien am Quotenmarkt haben es leichter. Quotenverpflichtete können die Quoten direkt gebündelt erwerben und sparen somit Aufwand ein.

Quotenverkäufer können mehr Geld für die einzelnen THG-Quoten bekommen und sparen ordentlich Zeit ein, denn nach der Registrierung bei carbonify übernehmen wir die gesamte Abwicklung sowie den Quotenhandel, bis der versprochene Betrag ausgezahlt ist.

Wer muss Pönale bezahlen?

Die Zahlung der Pönale richtet sich an quotenverpflichtete Unternehmen bzw. die Inverkehrbringer von fossilen Kraftstoffen. Die Quote, die ihnen gesetzlich auferlegt wurde, steigt von Jahr zu Jahr an. Aktuell sind es 8 %, nächstes Jahr 9,25 % und 2030 bereits 25 %.

Da es für diese Unternehmen künftig immer schwerer sein wird, ihre Quote selbst zu erfüllen, wird die Nachfrage nach der Erfüllung durch Dritte perspektivisch immer höher. Bei Nichterfüllung der Reduktionsvorgaben droht den quotenverpflichteten Unternehmen eine Pönale von derzeit 600 € pro Tonne CO₂.

Diese Unternehmen sind von der Pflicht ausgenommen

Unternehmen, die gemäß dem Energiesteuergesetz fossile Kraftstoffe in den Verkehr bringen, insbesondere große Mineralölkonzerne, unterliegen der Quotenverpflichtung. Diese tritt in Kraft, sobald mindestens 5.000 Liter fossiler Otto- oder Dieselkraftstoff pro Jahr verkauft werden. Unternehmen, die diese Menge unterschreiten, sind davon ausgenommen.

Energieversorger und Ladepunktbetreiber, die Strom über die THG-Quote abrechnen, unterliegen meist keiner direkten Quotenverpflichtung. Sie haben jedoch die Möglichkeit, ihre Strommengen freiwillig verifizieren zu lassen und durch den Handel mit THG-Quoten zusätzliche Erlöse zu generieren.

Die THG-Prämie nicht beantragt: Weniger Geld kommt von der Mineralindustrie zur Elektromobilität

Die Registrierung für die THG-Prämie ist für jeden E-Mobilisten freiwillig, für das Jahr 2022 wurden ca. 250.000 E-Fahrzeuge nicht registriert und deren Quoten verfielen. Jede registrierte Elektroauto-THG-Quote sorgt dafür, dass Geld aus der Mineralölindustrie in die Elektromobilität fließt und so einen grüneren Verkehr fördert.

Die THG-Quote kann bis Mitte November des jeweiligen Quotenjahres beantragt werden. Bei carbonify ist dies der 10. November. Nach diesem Stichtag bereiten wir notwendige Daten für das Umweltbundesamt vor und reichen diese gesammelt vor dem offiziellen Abgabetermin am 15. November ein. Wenn die THG-Prämie nicht bis Fristende beantragt wird, kann der Staat theoretisch das CO₂-Zertifikat eigenständig verkaufen, wodurch Halter des entsprechenden Elektrofahrzeugs keine Auszahlung erhalten.

Wir brauchen für die Registrierung lediglich ein paar Daten, ein Foto des Fahrzeugscheins und übernehmen den Rest für unsere Kunden.

Seid dabei, werdet carbonifighter und meldet Euch für die THG-Prämie an.

FAQ: Pönale

Wie wird die Pönale für die Nichterfüllung der THG-Quote festgelegt?

Die Pönale für die Nichterfüllung der THG-Quote werden für Unternehmen mit Sitz oder Niederlassung in Deutschland im Jahr 2022 auf 600 € pro Tonne CO₂-Emission festgelegt. Im Jahr zuvor betrug die Strafe noch 470 € pro Tonne. Zu erwarten ist, dass die Strafzahlung in den kommenden Jahren weiter steigen wird. Die genaue Höhe der Pönale wird gemäß § 37c des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchG) festgelegt, das den Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen regelt.

Wann wird die Pönale fällig?

Am Ende jedes Jahres wird geprüft, ob die Unternehmen die vorgeschriebene THG-Quote erfüllt haben. Wenn sie die festgelegte Prozentschwelle erreichen oder sogar überschreiten, gilt die Quote als erfüllt. Andernfalls muss das Unternehmen die Pönale leisten, sofern die Einsparungen unter der erforderlichen Grenze liegen.

Wie können quotenverpflichtete Unternehmen die Zahlung der Pönale verhindern?

Unternehmen haben zur Erfüllung der THG-Quote und Vermeidung der Pönale zwei Optionen: Sie können entweder ihre CO₂-Emissionen durch den direkten Verkauf emissionsärmerer Kraftstoffe wie Biodiesel (B7) oder Bioethanol (E10) reduzieren oder die Umweltzertifikate von Dritten erwerben. Zu diesen Dritten gehören Betreiber von Ladestationen oder Halter von Elektrofahrzeugen, die durch ihre Aktivitäten Emissionen im Verkehr einsparen.

Beeinflusst die Pönale die THG-Prämie?

Ja, Pönalen können die THG-Prämie beeinflussen. Wenn Unternehmen, wie Mineralölkonzerne, die vorgeschriebenen Treibhausgasreduktion nicht erreichen, müssen sie entweder CO₂-Zertifikate von Dritten, etwa E-Auto-Besitzern, kaufen oder eine Pönale von derzeit 600 € pro Tonne CO₂ zahlen. Da Unternehmen die teurere Pönale vermeiden wollen, steigt die Nachfrage nach Zertifikaten. Das wiederum kann die THG-Prämie für E-Auto-Besitzer erhöhen. Eine hohe Nachfrage führt zu höheren Prämien, solange der Markt nicht übersättigt ist.

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Was ist die THG-Quote bzw. die Treibhausgasminderungsquote?

Die Treibhausgasminderungsquote oder kurz die THG-Quote ist ein gesetzliches Klimaschutzinstrument, um den Ausstoß von CO2-Emissionen insbesondere im Verkehrssektor zu reduzieren.

Der THG-Quotenhandel liegt der THG-Quote zugrunde. Unternehmen, wie Mineralölkonzerne, die fossile Kraftstoffe, (z. B. Diesel oder Benzin) in Umlauf bringen und so maßgeblich zum CO2-Ausstoß beitragen, werden durch die THG-Quote dazu verpflichtet, ihre Emissionen jedes Jahr um einen festgesetzten Prozentsatz zu reduzieren.


Im Jahr 2030 soll dieser Satz bei 25 % liegen. Bei Nichteinhaltung der Quote wird eine Strafzahlung (Pönale) für jede nicht eingesparte Tonne CO2 fällig. Die Pönale ist wesentlich teurer: Aktuell liegt sie bei 600 € pro Tonne ausgestoßenem CO2.


Die THG-Quoten von Dritten wie z. B. E-Mobilisten aufzukaufen, wenn quotenverpflichtete Unternehmen ihre THG-Quote nicht durch andere Maßnahmen, wie z. B. das Beimischen von Ökokraftstoffen erfüllen können, bildet die Nachfrage im THG-Quotenhandel.

Die THG-Quote ist durch das Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) und die 38. Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV Nr. 38) geregelt. Gemäß der 38. Bundes-Emissionsschutzverordnung ist das Umweltbundesamt für die Prüfung der in Verkehr gebrachten Kraftstoffe zuständig und zertifiziert die von carbonify eingereichten THG-Quotenanträge.


Seit Ende Juli 2023 sind Neuerungen in der 38. Bundes-Emissionsschutzverordnung in Kraft getreten.

Hauptsächlich sind es Mineralölkonzerne, die gesetzlich dazu verpflichtet sind, ihre Treibhausgasemissionen im Rahmen der THG-Quote jedes Jahr um einen festgelegten Prozentsatz zu mindern.


Halten die quotenverpflichteten Unternehmen sich nicht an Ihre Quote, wird eine Strafzahlung für jede nicht eingesparte Tonne CO2 in Höhe von 600 € pro Tonne CO2 fällig.


Ein Quotenverpflichteter hat unterschiedliche Erfüllungsoptionen, um die Anforderungen der THG-Quotenerfüllung zu bewerkstelligen. Insbesondere ist es der Verkauf von Biokraftstoffen, wie z. B. E10 oder E5 an der Tankstelle.


Da die THG-Minderungsquote in den vergangenen Jahren jedoch bedeutend gestiegen ist und bis 2030 auf 25 % steigen wird, schaffen Mineralölkonzerne es nicht allein durch den Verkauf von Biokraftstoffen die Anforderungen zu erfüllen, sodass Strafzahlungen drohen. Deswegen werden THG-Quotenmengen durch öffentliche Ladeinfrastruktur generiert oder die eingesparten CO2-Emissionen von Privatpersonen oder Unternehmen gekauft.

Die THG-Quote kann von allen Haltern von E-Autos, sowie von Ladeinfrastrukturbetreibern beantragt werden. Dabei ist es egal, ob es sich hierbei um private E-Auto-Besitzer, E-Flottenbetreibern in Unternehmen oder Eigentümer von öffentlicher Ladeinfrastruktur handelt. Allerdings gibt es bei den Fahrzeugen eine Unterscheidung: Es müssen quotenberechtigte Fahrzeuge sein.

Die THG-Quote kann einmal pro Kalenderjahr beim Umweltbundesamt beantragt werden. Gesetzlich ist das Instrument bis 2030 vorgesehen.

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Vanessa

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