THG-Quote verbuchen: Muss die THG-Quote versteuert werden?

05.09.2023 · THG-Quote

Von Alischa Knüttel

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Bei der THG-Quote handelt es sich um jährliche Zusatzerlöse. Hier gelten steuerrechtliche Vorgaben, die evtl. nicht immer so ganz eindeutig waren. Besonders als die Thematik der THG-Quote aufkam, kursierte viel Halbwissen rund um die Versteuerung der THG-Quote.

Da die Regulatorik nun etwas eingespielter ist, möchten wir hier alle wichtigen Informationen teilen. Dazu gehört auch die Frage, ob die steueroptimierte Auszahlung, die einige THG-Quoten-Vermittler angeboten haben, wirklich so optimal war.

Steueroptimierte Auszahlung: Der Start war nicht klar geregelt

Ende 2021 war die Einführung der THG-Quote in Deutschland noch im Gespräch. Die steuerliche Handhabung interessierte zu diesem Zeitpunkt nicht nur uns bei carbonify, sondern auch Mitbewerber, die wie wir schon von Anfang an in den Startlöchern standen.

Da die steuerrechtliche Lage noch unklar war, entschieden sich manche THG-Quoten-Anbieter, das Problem mit der sogenannten „Steueroptimierten Auszahlung“ zu lösen.

Dabei haben sie ihren Kunden empfohlen, dass sie freiwillig auf Geld verzichten, da man eine steuerliche Freigrenze von 256 € annahm. Wenn man dies vermeiden wollte, hat man sich eine THG-Quote unter dieser Freigrenze auszahlen lassen, um so der Versteuerung zu entgehen. So zahlten sie dann z. B. nur 255 € aus, was natürlich weit unter dem damaligen Wert der THG-Quote von etwa 400 € lag.

carbonify hat die Lage richtig eingeschätzt und uns war schnell bewusst, dass Privatpersonen ihre THG-Prämie nicht versteuern müssen. Wir haben den Fokus darauf gelegt, die THG-Quote in nur 2 Schritten transparent und gewinnbringend für unsere Kunden auszuzahlen.

Mit der Festlegung von steuerrechtlichen Regelungen für die THG-Quote war das Modell der steueroptimierten Auszahlung bei den THG-Quoten-Anbietern nicht mehr zu finden.

THG-Quote versteuern: Die Situation ist entscheidend

Grundsätzlich unternimmt das Bundesfinanzministerium eine Unterscheidung, welchem Vermögen das E-Auto oder die E-Fahrzeugflotte angehören.

Privatvermögen

Gehört das E-Auto, welches für die THG-Quote angemeldet wird, dem Privatvermögen an, muss die THG-Quote, egal wie hoch sie ausfällt, nicht versteuert werden. Das Geld aus dem Verkauf der THG-Quote wird als privat angesehen und ist nicht einkommensteuerpflichtig.

E-Fahrzeuge als Teil des Betriebsvermögens

Die Zusatzerlöse der THG-Quote bilden einen Teil der Betriebseinnahmen und sind dementsprechend als Teil des Gewinns zu versteuern.

THG-Quote für Dienstwagen: Wem steht sie zu?

Grundsätzlich steht die THG-Prämie dem eingetragenen Halter des E-Fahrzeuges zu. Nicht selten ist das der Arbeitgeber. Dieser kann aber im Rahmen der Überlassung des E-Fahrzeuges an den Arbeitnehmer die THG-Prämie entsprechend weiterleiten.

Auch steuerrechtlich ergibt sich hier ein Sonderfall:

  • Ist der Halter der Arbeitgeber und behält die THG-Quote ein, ist diese als betrieblicher Gewinn zu versteuern.
  • Ist der Halter der Arbeitgeber und leitet die THG-Quote an den Arbeitnehmer weiter, ergeben sich hieraus keine lohnsteuerrechtlichen Nachteile für diesen.
  • Ist der Halter der Arbeitnehmer, betrachtet das Steuerrecht dies als steuerpflichtigen Arbeitslohn.

Unabhängig davon, wer die THG-Prämie am Ende ausgezahlt bekommt, wirkt sich diese auf die Dienstwagenbesteuerung aus. Wenn die Fahrtenbuchmethode angewendet wird, greift die Kostendeckelung. So kann die Prämie die Gesamtkosten des E-Fahrzeugs senken und reduziert somit den steuerpflichtigen Nutzungsvorteil aus der Fahrzeugüberlassung in diesen Fällen.

In der Buchhaltung: Die THG-Quote richtig verbuchen

Auch für die Buchhaltung eines Unternehmens war die Regelung für die THG-Quote neu oder ist es jetzt noch, da evtl. die Firmenflotte elektrifiziert wurde und die ersten Zusatzerlöse ausgezahlt werden.

Hier sollte die Frage beantwortet werden, ob die Erlöse aus der THG-Quote Teil des Kerngeschäftes sind. Je nachdem wird die THG-Prämie als Umsatzerlöse oder als sonstiger Ertrag erfasst. Die Umsatzsteuer ist in beiden Fällen wie üblich zu verbuchen.

Disclaimer: Diese Informationen stellen keine Finanz- oder Steuerberatung dar. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an einen Steuerberater.

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Was ist die THG-Quote bzw. die Treibhausgasminderungsquote?

Die Treibhausgasminderungsquote oder kurz die THG-Quote ist ein gesetzliches Klimaschutzinstrument, um den Ausstoß von CO2-Emissionen insbesondere im Verkehrssektor zu reduzieren.

Der THG-Quotenhandel liegt der THG-Quote zugrunde. Unternehmen, wie Mineralölkonzerne, die fossile Kraftstoffe, (z. B. Diesel oder Benzin) in Umlauf bringen und so maßgeblich zum CO2-Ausstoß beitragen, werden durch die THG-Quote dazu verpflichtet, ihre Emissionen jedes Jahr um einen festgesetzten Prozentsatz zu reduzieren.


Im Jahr 2030 soll dieser Satz bei 25 % liegen. Bei Nichteinhaltung der Quote wird eine Strafzahlung (Pönale) für jede nicht eingesparte Tonne CO2 fällig. Die Pönale ist wesentlich teurer: Aktuell liegt sie bei 600 € pro Tonne ausgestoßenem CO2.


Die THG-Quoten von Dritten wie z. B. E-Mobilisten aufzukaufen, wenn quotenverpflichtete Unternehmen ihre THG-Quote nicht durch andere Maßnahmen, wie z. B. das Beimischen von Ökokraftstoffen erfüllen können, bildet die Nachfrage im THG-Quotenhandel.

Die THG-Quote ist durch das Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) und die 38. Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV Nr. 38) geregelt. Gemäß der 38. Bundes-Emissionsschutzverordnung ist das Umweltbundesamt für die Prüfung der in Verkehr gebrachten Kraftstoffe zuständig und zertifiziert die von carbonify eingereichten THG-Quotenanträge.


Seit Ende Juli 2023 sind Neuerungen in der 38. Bundes-Emissionsschutzverordnung in Kraft getreten.

Hauptsächlich sind es Mineralölkonzerne, die gesetzlich dazu verpflichtet sind, ihre Treibhausgasemissionen im Rahmen der THG-Quote jedes Jahr um einen festgelegten Prozentsatz zu mindern.


Halten die quotenverpflichteten Unternehmen sich nicht an Ihre Quote, wird eine Strafzahlung für jede nicht eingesparte Tonne CO2 in Höhe von 600 € pro Tonne CO2 fällig.


Ein Quotenverpflichteter hat unterschiedliche Erfüllungsoptionen, um die Anforderungen der THG-Quotenerfüllung zu bewerkstelligen. Insbesondere ist es der Verkauf von Biokraftstoffen, wie z. B. E10 oder E5 an der Tankstelle.


Da die THG-Minderungsquote in den vergangenen Jahren jedoch bedeutend gestiegen ist und bis 2030 auf 25 % steigen wird, schaffen Mineralölkonzerne es nicht allein durch den Verkauf von Biokraftstoffen die Anforderungen zu erfüllen, sodass Strafzahlungen drohen. Deswegen werden THG-Quotenmengen durch öffentliche Ladeinfrastruktur generiert oder die eingesparten CO2-Emissionen von Privatpersonen oder Unternehmen gekauft.

Die THG-Quote kann von allen Haltern von E-Autos, sowie von Ladeinfrastrukturbetreibern beantragt werden. Dabei ist es egal, ob es sich hierbei um private E-Auto-Besitzer, E-Flottenbetreibern in Unternehmen oder Eigentümer von öffentlicher Ladeinfrastruktur handelt. Allerdings gibt es bei den Fahrzeugen eine Unterscheidung: Es müssen quotenberechtigte Fahrzeuge sein.

Die THG-Quote kann einmal pro Kalenderjahr beim Umweltbundesamt beantragt werden. Gesetzlich ist das Instrument bis 2030 vorgesehen.

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