03.08.2023 · Über carbonify
Von Alischa Knüttel
Marc Cousins ist seit Juli 2023 Head of Marketing bei carbonify. In diesem Interview erzählt er uns von seiner Zeit als Brand & Marketing Director für Nico Rosberg, vom Wandel hin zur E-Mobilität und spannenden Zukunftsplänen.
Nachdem ich in Südafrika BWL- und Sportmanagement studiert habe, konnte ich in den ersten beruflich tätigen Jahren in allen möglichen Bereichen des Marketings arbeiten.
Ich bin allerdings die Art von Mensch, der gerne neue Herausforderungen annimmt, um zu schauen, ob ich es hinbekomme. Einfach aus dem Grund, da ich so immer wieder über meinen eigenen Horizont hinausgehe und mich permanent weiterentwickeln kann.
In der Zeit, die ich in Südafrika verbracht habe, konnte ich nicht nur mein Studium in Sport Management absolvieren, sondern auch meine Karriere aufbauen. Dort habe ich unter anderem auch eine eigene Event- und Marketingagentur gegründet und meine Frau kennengelernt, mit der ich jetzt in Deutschland lebe.
Nach 13 Jahren Südafrika, musste ich beruflich komplett neu anfangen. Ich arbeitete in einigen Agenturen, unter anderem auch in Köln. Allerdings war dies ein Umfeld, in dem ich mich als Person nicht identifizieren konnte, also zog es mich bald zurück in die Heimat.
Im Stuttgarter Raum, in dem ich auch wohne, arbeitete ich in weiteren Agenturen im Bereich Brand & Retail Experiences. An dem Punkt kam ich durch einen Zufall dazu, dass ich als Brand Director für Nico Rosberg angefragt wurde.
Ich hatte schon immer viele Berührungspunkte mit Mobilität, sei es privates Interesse für Autos und Rennsport oder große Kunden in der Automobilbranche, wie Daimler, die ich bereits betreut habe. Als gebürtiger Stuttgarter habe ich, wie viele andere aus „dem Kessel“ eine besonders enge Beziehung zum Auto – besonders zu Porsche. Stuttgart ist nun mal das Zuhause von Mercedes, AMG und Porsche. Der Elektrobereich war allerdings bis vor kurzem weder in meinem Privatleben noch Berufsfeld vorhanden.
Mit diesem nahen Bezug zu der Materie unterstütze ich Nico Rosberg drei Jahre lang, beim Neuaufbau der Marke. Also tat ich genau das. Ich baute die Marke komplett um – quasi von null auf. Die Mission war es, Nico Rosberg neu zu platzieren und die Marke mehr im Bereich der Nachhaltigkeit anzusiedeln.
An diesem Punkt kam die E-Mobilität ins Spiel: Die E-Mobilität bat sich als logische thematische Brücke von der Mobilität hin zur Nachhaltigkeit an. Das ist wichtig zu erwähnen, denn je mehr ich mich in diesem Zuge mit E-Mobilität und der Verkehrswende befasste, desto mehr Potenzial sah ich darin.
Ich sehe Potenzial in carbonify und daran will ich mitarbeiten und teilhaben. Das war mein erster Gedanke nach dem ersten Austausch mit der Geschäftsführung. Auch, wenn ich das Thema der THG-Quote selbst vorher noch nicht im beruflichen Alltag auf dem Tisch hatte, hatte ich bereits durch die Arbeit mit Nico Rosberg detailliertes Wissen zur Förderung der Verkehrswende. Im Aufbau von E-Flotten und den Chancen der Elektromobilität hatte ich bereits Berührungspunkte.
Für die finale Lösung halte ich die E-Autos, die aktuell auf dem Markt sind, nicht. Es ist ein großer Schritt in Richtung der nachhaltigen Mobilität. Ich sehe noch sehr viel Potenzial für die Weiterentwicklung der E-Mobilität und auch der Verkehrswende.
Es bedarf bei einer ganzheitlichen Energie- und Verkehrswende natürlich mehr als nur E-Autos. Dennoch ist die E-Mobilität der größte Hebel für die Verkehrswende.
Schlussendlich sehe ich damit auch eine Menge Möglichkeiten für carbonify. Wir können uns an diese Entwicklung immer wieder flexibel anpassen und für unsere Kunden den größten Mehrwert aus dem Voranschreiten der Verkehrswende ziehen.
Ich habe eine Frau und zwei Kinder. Wir haben das Glück, dass sowohl ich als auch meine Frau von zu Hause aus arbeiten können. Wir wohnen in einer schönen Gegend inmitten von Weinbergen. So fällt es wesentlich leichter, sein Leben nach der Familie auszurichten. Wir sind flexibel und können auch beide Vollzeit arbeiten, ohne dass die Familienzeit zu kurz kommt.
Diese Zeit nimmt fast meine komplette Freizeit ein und das ist nichts Schlechtes. Es ist schön, dass meine Kinder oft um mich sein können, wenn ich arbeite und ich direkt für sie da sein kann, wenn ich abends den Computer ausmache, ohne erst heimzufahren. Diese Möglichkeit finde ich an der Kultur von carbonify wunderbar, um Familie und Beruf in Einklang zu bringen.
In meinem Leben möchte ich noch einige Dinge angehen. Ich bin mit Südafrika verbunden und habe diesem Land eine Menge zu verdanken. Ich möchte etwas zurückgeben. Wenn jede Person auf der Welt eine gute Bildung erfährt, können wir wirklich etwas bewirken.
Gute Bildung ist für mich mit das nachhaltigste, in das man investieren kann und es ist in manchen Ländern keine unendliche Ressource. Mein Plan ist es, in den Zugang zur Bildung in Afrika zu investieren. Vielleicht sogar mit einem Verein oder einer NGO.
Zunächst gestalte ich aber bis auf Weiteres mit carbonify die Verkehrswende und bin gespannt, was noch so kommt.
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Was versteht man unter dem THG-Quotenhandel?
Der THG-Quotenhandel liegt der THG-Quote zugrunde. Unternehmen, wie Mineralölkonzerne, die fossile Kraftstoffe, (z. B. Diesel oder Benzin) in Umlauf bringen und so maßgeblich zum CO2-Ausstoß beitragen, werden durch die THG-Quote dazu verpflichtet, ihre Emissionen jedes Jahr um einen festgesetzten Prozentsatz zu reduzieren.
Im Jahr 2030 soll dieser Satz bei 25 % liegen. Bei Nichteinhaltung der Quote wird eine Strafzahlung (Pönale) für jede nicht eingesparte Tonne CO2 fällig. Die Pönale ist wesentlich teurer: Aktuell liegt sie bei 600 € pro Tonne ausgestoßenem CO2.
Die THG-Quoten von Dritten wie z. B. E-Mobilisten aufzukaufen, wenn quotenverpflichtete Unternehmen ihre THG-Quote nicht durch andere Maßnahmen, wie z. B. das Beimischen von Ökokraftstoffen erfüllen können, bildet die Nachfrage im THG-Quotenhandel.
Auf welcher Gesetzesgrundlage werden die Zertifikate der THG-Quote ausgegeben?
Die THG-Quote ist durch das Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) und die 38. Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV Nr. 38) geregelt. Gemäß der 38. Bundes-Emissionsschutzverordnung ist das Umweltbundesamt für die Prüfung der in Verkehr gebrachten Kraftstoffe zuständig und zertifiziert die von carbonify eingereichten THG-Quotenanträge.
Seit Ende Juli 2023 sind Neuerungen in der 38. Bundes-Emissionsschutzverordnung in Kraft getreten.
An wen wird die THG-Quote verkauft?
Hauptsächlich sind es Mineralölkonzerne, die gesetzlich dazu verpflichtet sind, ihre Treibhausgasemissionen im Rahmen der THG-Quote jedes Jahr um einen festgelegten Prozentsatz zu mindern.
Halten die quotenverpflichteten Unternehmen sich nicht an Ihre Quote, wird eine Strafzahlung für jede nicht eingesparte Tonne CO2 in Höhe von 600 € pro Tonne CO2 fällig.
Ein Quotenverpflichteter hat unterschiedliche Erfüllungsoptionen, um die Anforderungen der THG-Quotenerfüllung zu bewerkstelligen. Insbesondere ist es der Verkauf von Biokraftstoffen, wie z. B. E10 oder E5 an der Tankstelle.
Da die THG-Minderungsquote in den vergangenen Jahren jedoch bedeutend gestiegen ist und bis 2030 auf 25 % steigen wird, schaffen Mineralölkonzerne es nicht allein durch den Verkauf von Biokraftstoffen die Anforderungen zu erfüllen, sodass Strafzahlungen drohen. Deswegen werden THG-Quotenmengen durch öffentliche Ladeinfrastruktur generiert oder die eingesparten CO2-Emissionen von Privatpersonen oder Unternehmen gekauft.
Wer kann die THG-Quote beantragen?
Die THG-Quote kann von allen Haltern von E-Autos, sowie von Ladeinfrastrukturbetreibern beantragt werden. Dabei ist es egal, ob es sich hierbei um private E-Auto-Besitzer, E-Flottenbetreibern in Unternehmen oder Eigentümer von öffentlicher Ladeinfrastruktur handelt. Allerdings gibt es bei den Fahrzeugen eine Unterscheidung: Es müssen quotenberechtigte Fahrzeuge sein.
Für welchen Zeitraum kann die THG-Quote von E-Mobilisten und Ladeinfrastrukturbetreibern beantragt werden?
Die THG-Quote kann einmal pro Kalenderjahr beim Umweltbundesamt beantragt werden. Gesetzlich ist das Instrument bis 2030 vorgesehen.
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Vanessa
Kundenberaterin
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